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Sie waren in Weinheim sehr populär

Verdiente Bürger: Marx Maier und Adolf Braun

Ihre Söhne überließen uns ihre Erinnerungen

Eng verbunden mit Weinheim und seinem gesellschaftlichen Leben waren die Familien Maier und Braun. Hauptlehrer Marx Maier unterrichtete an der Pestalozzischule. Er war Kantor und Vorbeter der jüdischen Gemeinde, er gründete und leitete den Kammermusikverein, war selbst Cellist und spielte mit Dr. Georg Weiß, Dipl. Ing. C. G. Müller und Dr. Hermann Sternberg in einem Weinheimer Quartett. 1932 starb Marx Maier. Sein Sohn Friedrich, Jahrgang 1910, machte in Weinheim Abitur und studierte in Heidelberg. In den 30er Jahren wanderte er in die USA aus und arbeitete als Rechtsanwalt.

Zusammen mit Dr. Friedrich Maier hat Ernst Braun, Jahrgang 1914, die Erinnerung an Weinheims letzte Synagoge verfaßt. Er machte 1933 am Realgymnasium das Abitur, als "Unerwünschtem" wurde ihm aber der Zugang zur Heidelberger Universität verwehrt. Braun wurde kaufmännischer Lehrling bei den Lederwerken Hirsch und wanderte 1935 aus. Die gliebte Heimatstadt sah er als amerikanische Offizier bei Kriegsende wieder: Capitain [P61Braun] war der erste jüdische Soldat, der Weinheim betrat. Heute ist Ernst Braun, der 1979 maßgeblich an der Vorbereitung des Weinheimer-Treffens beteiligt war, Commander der jüdischen Kriegsveteranen.

Sein Vater Adolf, deutscher Kriegsveteran und Verwundeter aus dem I. Weltkrieg, besaß in der Weinheimer Hauptstraße ein führendes Sport- und Herren-Fachgeschäft, war beliebt in allen Sportkreisen, Mitglied der Freiwilligen Feuerwehr, Vorstand des badischen Einzelhandelsverbandes und Vorstand des Ortsvereins im Reichsbund der jüdischen Frontsoldaten. 1937 wanderten Adolf und Frieda Braun, geborene Rothschild, mittellos in die USA aus.

Heinz Keller, am 09.11.1988 in den Weinheimer Nachrichten veröffentlicht.

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